RENT von Floodlight Musicals (Original Jonathan Larson)



Im Juni 2017 führten Studierende der RWTH, SchülerInnen der 4. Gesamtschule Aachens und auch berufstätige Aachener das Musical „Rent“ auf. Verschiedenste Aufgaben, wie Technik, musikalische Leitung, Regie und natürlich Schauspiel und Gesang wurden von "Floodlight Musicals", welches aus den oben genannten Gruppen besteht, übernommen und letztendlich zu einem großartig inszenierten Stück auf die Bühne gebracht.

Inhalt:
Das Stück beginnt mit einer Szene im Loft des Filmemachers Mark Cohen und seinem Mitbewohner Roger, ein früherer Rockstar und Junky, der sich nach dem Selbstmord seiner Freundin April immer mehr zurückgezogen hat. Durch eine Nadel infizierten sich Roger und April mit AIDS, was ihren Tod mit sich brachte. Mark wurde hingegen gerade von seiner Freundin Maureen für eine Frau namens Joanne Jefferson verlassen.
Der ehemalige Mitbewohner Benjamin Coffin, dem seit er in eine wohlhabende Familie eingeheiratet hat, das Haus in dem Roger und Mark wohnen, gehört, ruft die beiden an und fordert die letzte Miete ein. Der Strom wird abgestellt und die Auflehnung beginnt.
Selbstentworfenes Logo von Floodlight Musicals
Durch einen Überfall auf Thomas B. Collins lernen sich die Drag Queen Angel und er kennen. Beide haben ebenfalls AIDS und werden ein Liebespaar.
Die letzte große Hauptrolle ist Mimi Marquez, eine Nachbarin im Haus, die Roger eines Abends um Hilfe bittet. Sie fühlen sich direkt zueinander hingezogen, doch als Roger erfährt, dass Mimi 19 Jahre und drogenabhängig ist, schrickt er zurück.
Im weiteren Verlauf des Stückes werden Beziehungen neu erschlossen, gefestigt und gehen auch wieder auseinander. Außerdem wollen Roger und Mark noch einmal ihren künstlerischen Erfolg nachstreben, den sie wohl alleine hätten nicht gestalten können.
Im Vordergrund des Originalstückes von Jonathan Larson steht die Krankheit AIDS, die in der Interpretation von Floodlight Musicals einen kleineren Stellenwert einnimmt, jedoch keineswegs untergeht. Weiter ins Rampenlicht des Geschehens sind dafür die Themen der ständigen Erreichbarkeit durch die heutigen Medien (WhatsApp) und die Vielfältigkeit der künstlerischen Persönlichkeiten gerückt.


Die Umsetzung des Stückes ist allen Mitwirkenden hervorragend gelungen. Im Nachhinein ist es kaum zu glauben, dass wahrscheinlich nur wenige vorher schon mit solch einer Produktion Erfahrung gehabt haben. Ein Stück von dieser Größe, innerhalb von acht Monaten auf die Beine zu stellen, ist bemerkenswert, vor allem wenn einem dabei Steine in den Weg gelegt werden.
Während einer kurzen Einführung vor der Aufführung erhielten wir, das Publikum, die Info, dass nur einem Monat vor der Premiere eine Rolle neubesetzt werden musste. Die Drag Queen Angel durfte nicht von einer Frau gespielt, sondern musste von einem Mann verkörpert werden. Außerdem sollten in der Band, die die Songs stets begleitete, auch Streicher mitmusizieren, allerdings wurden auch diese nicht erlaubt.
Allen kurzfristigen Veränderungen zum Trotz gelang es den Künstlern ein einzigartiges und auf ihre Weise perfektes Musical aufzuführen.
Gesanglich haben mich (und bestimmt auch den Rest) alle überzeugt. Alle sangen mit sehr viel Gefühl und Hingabe, wodurch man merkte, dass jeder sein Bestes und noch mehr gab. Sollte man selber ein geübter Sänger oder Sängerin sein, dann könnte man sicherlich das ein oder andere zu kritisieren haben, was die technische Umsetzung betrifft. Für den Otto Normalverbraucher, wie mich, aber war es ein Vergnügen den verschiedenen Stimmen zu zuhören.
Bei meiner ersten Aufführung, am 25. Juni (ja ich war zweimal dort), gab es während des ersten Akts einige technische Probleme, was ich sehr schade fand. Ironischerweise waren diese zurückzuführen auf Handys, die nach der Pause auf Flugmodus bzw. ganz ausgeschaltet werden sollten. Am besten hätte man dies mutig zu Beginn eines jeden Abend sagen sollen, damit sich die Leute auch voll und ganz auf das Stück konzentrieren und eventuell sogar für ein paar Stunden ihr Handy vergessen.

Denn meiner Meinung nach konnte man sich ziemlich gut in diesem Musical verlieren, auch wenn man textlich nicht immer mitkam, denn es wurde Englisch gesungen und gesprochen. Für Leute wie mich gab es aber auch noch Deutsche Untertitel und die Ohrwurmgarantie gab es sogar ebenfalls gratis obendrauf („I should tell you, I should tell you …“)!

Fazit: Ich könnte noch viel mehr erzählen, aber eigentlich wünsche ich mir nur, dass ganz bald ein weiteres Projekt auf die Beine gestellt wird, an dem man(n) und Frau sich erfreuen können. Und ein DANKE! darf nicht fehlen 😊.

Herzen💖: 5/5

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